Schulleben: Autorenlesung Sally Perel |
Autorenlesung Sally Perel "Ich war Hitlerjunge Salomon" |
Heute morgen, am 7.Juni 2011, wurde es plötzlich ganz ruhig im gut gefüllten Saal der BBS V am Standort Böcklinstraße: Herr Sally Perel betritt die Bühne. Er wird von der Abteilungsleiterin Elke Warsewa begrüßt. Sally Perel beschreibt sich selber zu beginn so: "6 Millionen Juden wurden damals aus rassischen Gründen ermordet, ich bin EINER der Überlebenden, aber ich habe ein EINZIGARTIGES Schicksal, ich überlebte zwischen den Nazis an einer Hitlerschule in Braunschweig." |
Sally Perel ist Jude, er wurde vor 86 Jahren in Peine geboren. Er beschreibt seine glückliche Kindheit, die mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten endet. Die Familie zieht zunächst nach Polen, aber 1939 wird auch dort das Leben zu gefährlich. Seine Eltern entschließen sich, die Söhne nach Russland zu schicken. Wir erfahren in sehr bewegender Weise, wie er sich im Alter von 14 von den Eltern trennen musste, die ihn wegschickten, um seine Überlebenschancen zu erhöhen, wissend, dass sie ihn nie wieder sehen. Und er zitiert die Worte seiner Mutter beim Abschied.......Worte, die ihm immer wieder das Leben retteten, denn "es waren einfache Worte, aber mit einer magischen Kraft: DU SOLLST LEBEN". Diese Worte haben ihn bei vielen Gefahren begleitet, so dass er manch lebensbedrohliche Situation überstehen konnte. Alle Anwesenden sind tief bewegt, als Sally Perel seine Erfahrungen schildert, wie er überlebt, wie er lügen musste, um zu überleben. Wie er immer wieder der Gefahr ausgesetzt war, entdeckt zu werden, was den sofortigen Tod bedeutet hätte. Natürlich enthält sein Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" noch mehr Details, aber wir erfahren, wie er als 16jähriger in der Schule in Braunschweig mit "Zeitgeist indoktriniert" wurde, wie sein Lehrer ihn als "arisch" vorführte, wie er "es lebe der Sieg" schrie während zeitgleich Kinder und Säuglinge vergast und verbrannt wurden. Er erzählt, wie er Freunde unter den deutschen Soldaten fand, obwohl er fast vergewaltigt wurde. Aber Sally Perel scheut sich nicht, auch davon zu berichten, dass er noch immer die Alpträume hat. Und noch immer sieht er sich im Geiste seine Mutter im Ghetto suchen. Und er bleibt nicht nur in der Vergangenheit, er nimmt Bezug zum Nazi-Aufmarsch in Braunschweig und Peine am vergangenen Wochenende und verbindet damit auch seinen Aufruf: So etwas darf sich nie wiederholen. Sally Perel möchte mit seiner Botschaft vor allem die Jugend erreichen. Das ist ihm heute bei uns auf jeden Fall gelungen! Nach fast 90 Minuten freiem Vortrag gab es viel Applaus. Es bildeten sich lange Schlangen, um eine Signierung in das erworbene Buch zu erhalten und sich perönlich mit ein paar Worten von ihm zu verabschieden oder ihm zu danken. |
Hier einige Kommentare von Schülerinnen und Schülern der BFF 10:
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