Für die Martha-Fuchs-Schule ist das ERASMUS+ Projekt (bis 2014 Leonardo-da Vinci) seit 2002 profilierter Teil im Abschlussjahr der Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher. Zentral ist das Ziel, Fachschülerinnen und Fachschüler fachlich fundiert und handlungsorientiert einen spezifischen Kompetenzgewinn zu ermöglichen, der sie für ihre zukünftige Berufstätigkeit zusätzlich im Sinne einer inklusiven und interkulturellen Pädagogik qualifiziert.
Neben der fachlich vertieften Auseinandersetzung mit inklusiver Bildung im europäischen Raum steht die Erprobung eigener, fachlich-methodischer Fertigkeiten und Fähigkeiten unter höheren Anforderungen an die eigene interkulturelle wie sozial-kommunikative Kompetenz. Die einzelnen Kompetenzen sind als Lernergebnisse konkretisiert, die drei Lernergebniseinheiten zugeordnet sind.
Geplant sind sechswöchige Ausreisen für Fachschülerinnen und Fachschüler kurz vor Abschluss ihrer Erzieherinnen-/Erzieherausbildung. Die Kompetenzgewinne entstehen durch die aktive, pädagogische Arbeit in den vorgesehenen acht europäischen Partnereinrichtungen. Dabei steht in den ersten zwei Wochen die gezielte Erkundung der institutionellen Rahmenbedingungen im Mittelpunkt, während ab der dritten Woche die zunehmend selbstständige pädagogische Arbeit vorrangig von Bedeutung ist. Die aktive pädagogische Mitarbeit in den Einrichtungen richtet sich dabei an den jeweiligen Bedingungen der Partnereinrichtungen aus und zielt gleichzeitig auf die ausgewiesenen Lernergebnisse ab. Lernergebnisse beziehen sich auf die Entwicklung der eigenen kommunikative Fertigkeiten unter unvertrauten Bedingungen, auf die Beurteilung von Gruppenprozessen hinsichtlich Einbindung und Ausschluss sowie die Einschätzung institutioneller wie organisatorischer Rahmenbedingungen bezüglich Zugänglichkeit und Barrieren.
Die Anwerbung von interessierten Fachschülerinnen/Fachschülern findet zu Beginn des Schuljahres statt. Die Interessierten schreiben sich in einen Profilkurs ein, werden dort bei ihrer Bewerbung unterstützt und anschließend inhaltlich wie organisatorisch auf die Mobilität vorbereitet. Während der Mobilität findet das Monitoring durch E-Konferenzen, über Mailkontakt und aufeinander abgestimmte Selbstevaluations- und Beurteilungsinstrumente statt. Die erworbenen Kompetenzen in Form erreichter Lernergebnisse sind so dokumentiert und werden im Rahmen der praktischen Ausbildung bewertet. Die erreichten Lernergebnisse werden im Euro-Pass ausgewiesen. Über den nachfolgenden Praxisteil in lokalen Einrichtungen findet ein exemplarischer Transfer von konzeptionellen Anregungen und Methoden statt. Darüber hinaus werden in Form eines PDF-Prospektes markante Erfahrungen in der Mobilität regional publiziert und gezielt Ergebnisse in Arbeitskreisen vorgestellt, in denen die Fachschule – Sozialpädagogik – der BBS V Braunschweig mitarbeitet.
Wirkungen bestehen zuallererst in der spezifischen Berufsqualifikation der TeilnehmerInnen. Weiterhin wird damit die internationale Ausrichtung der Schule abgesichert. Dies nicht zuletzt durch die verstärkte Einbindung internationaler Lerninhalte in die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher. Einen langfristigen Nutzen sehen die beratenden Lehrkräfte letztlich darin, dass die europäische Perspektive durch die Mobilität in der Berufsbildung zunehmend selbstverständlicher, persönlich greifbarer und damit tragfähiger wird.
Seit 2002 haben insgesamt 250 Fachschülerinnen und Fachschüler an den Mobilitäten teilgenommen.
Weitere Informationen bei Frau Othmani.