Ja, das war mir bekannt: Erasmus+ ist eine tolle Sache für den internationalen Austausch von Schüler:innen der beruflichen Fachschule. Ja und ich weiß, wir hatten auch schon eine Partnerschule in Salas in Spanien für einen Austausch im beruflichen Gymnasium… Da durfte ich sogar am Austausch teilnehmen, weil es mit Wäldern zu tun hatte. Der Austausch war damals auf allen Ebenen eine fantastische Erfahrung an die ich immer noch gerne zurückdenke. Aber dass es Erasmus+ für Lehrkräfte auch gibt, war mir neu. Berichte anderer begeisterter Lehrkräfte machten mich neugierig.


Und da war ich nun mit meinem Erasmus+ Kurs in Trapani auf Sizilien und habe es gleich einmal selbst ausprobiert.


Zum Thema Environmental Stewardship ( zu deutsch: Umweltverantwortung oder ökologische Verantwortung) versammelten sich 14 Lehrkräfte (gar 3 Schulleiter/ stellvertretende Schulleiter waren dabei!) aus Ungarn, der Slowakei, Polen, Slovenien, Irland, Italien, Spanien und ich aus Deutschland in der historischen Altstadt Trapanis westlich von Palermo auf Sizilien. In dieser Konstellation bedeutete das eine Woche rund um die Uhr Englisch zu denken (wenn man die Träume mitzählt) und zu sprechen…. ein Englisch – intensiv refresher Kurs mal eben so ganz nebenbei.
Die teilnehmenden Lehrkräfte stellten sich als interessante quirlige Runde mit unzähligen Erzählungen vom Leben und von Schulmodellen in den Nachbarländern heraus. Erfahrungen von denen alle profitieren konnten und die auch zum Überdenken gewohnter Abläufe anregten. Schule auch als Lebensort gespickt mit vielfältigen Projekten.
Fachlich haben wir uns abgesehen von der Hitze und dem besorgniserregenden, fehlenden Regen in den Wintermonaten auf Sizilien, mit dem Problem der zunehmenden Naturentfremdung, der damit einher gehenden Gleichgültigkeit gegenüber Umweltproblemen, wie dem Klimawandel, dem Rückgang der Artenvieltfalt, den Folgen auch für uns daraus sowie dem nur oberflächlichen Verstehen von Ursachen und Wirkungen in ökologischen Systemen beschäftigt. Unsere fachlich sehr versierte Kursleiterin sensibilisierte uns für komplexe Ursache – Wirkungsbeziehungen und der Schwierigkeit des Menschen ökologisch komplex zu denken.
Im Anschluss an diese Problematisierung ging es um die Begegnung mit der Natur durch Förderung der Achtsamkeit anhand verschiedener Übungen, wie das Entdecken von Sukzession in Trapani. Zu guter Letzt ging es um den Austausch, was wir an den Schulen mit unseren Schüler:innen für die Wiederverbindung (reconnection with nature) von Mensch und Natur tun können. Welche Projekte werden bereits an den Schulen der teilnehmenden europäischen Schulen durchgeführt? Welche Erfahrungen liegen vor? Was kann zukünftig noch verbessert werden. Welche Projekte ließen sich entwickeln und umsetzen?


Welche Eindrücke nehme ich neben den tollen zwischenmenschlichen Erlebnissen mit?

Ist Erasmus+ für Lehrkräfte zu empfehlen? Definitiv 👍


Danke an Souheila Othmani und Erasmus+ sowie unserer Schulleitung, die mir dies ermöglicht haben!

Text und Bilder: Kathi Agena